Cubert sollte nicht einfach nur ein weiterer KI-gestützter Chatbot sein, der Anfragen beantwortet und Informationen wiedergibt. Unser Anspruch war höher: Wir wollten eine Figur schaffen, die sich in Teams integriert, Gespräche versteht, sich situativ einbringt, verschiedene Perspektiven einnehmen kann und dabei sogar Emotionen ausdrückt.
Dafür mussten wir uns mit weit mehr als nur Algorithmen beschäftigen. Was bedeutet eigentlich „relevanter Gesprächsbeitrag“? Wie erkennt eine Maschine falsche Aussagen und wie äußert sie Widerspruch, ohne das Teamklima zu stören? Wie bringt man ein technisches System dazu, Rollenwechsel nachvollziehbar darzustellen? Und wie verleiht man einem KI-Wesen so etwas wie Präsenz, ohne dass es menschlich wirken will?
Cubert ist das Ergebnis dieser Auseinandersetzung. Ein KI-Stakeholder, der zuhört, versteht, reagiert – und sich nicht davor scheut, Haltung zu zeigen.
Die größte Herausforderung beim Projekt: Cubert nicht bloß als Chatbot ins Team zu holen, sondern als echtes Teammitglied!
Denn ein KI-gesteuerter Stakeholder, der sich wie ein Kollege verhalten soll, muss mehr können als nur auf Befehle reagieren. Cubert sollte sich aktiv in Gespräche einbringen, aber genau hier lag auch die Schwierigkeit: In den ersten Prototypen hatte Cubert immer etwas zu sagen. Und zwar so oft, dass andere Teammitglieder kaum zu Wort kamen.
Die Lösung: Wir entwickelten ein fein abgestimmtes Dialogverhalten, das Cubert befähigt, sich nur noch gezielt und kontextbewusst zu Wort zu melden. Zum Beispiel dann, wenn im Gespräch gravierende Fehleinschätzungen auftauchen, etwa zu Deadlines oder Budgetrahmen.
Das Ergebnis: Cubert hört jetzt zu, denkt mit und greift nur ein, wenn es wirklich wichtig ist. Ein Schritt näher zur Integration von KI als gleichberechtigtem Teil agiler Teams.
Damit unser KI-Stakeholder nicht nur inhaltlich, sondern auch zwischenmenschlich als Teil des Teams wahrgenommen wird, haben wir Cubert ein ganz besonderes Feature mitgegeben: bewegliche Augenbrauen.
Was auf den ersten Blick simpel wirkt, ist ein zentraler Baustein für Empathie in der Mensch-Maschine-Kommunikation. Je nach Neigung und Bewegung der Brauen kann Cubert so Verwirrung, Freude, Skepsis oder auch leichte Verärgerung ausdrücken, ohne ein einziges Wort zu sagen.
Ob beim Aufdecken eines Fehlers oder beim freudigen Feedback zu einem interessanten Lösungsvorschlag: Die subtilen Reaktionen machen den Unterschied. Denn auch wenn Cubert keine echten Gefühle hat, wirkt er durch seine Mimik deutlich nahbarer und wird vom Team intuitiv besser verstanden.
Und was ist, wenn ein Team mehrere Projekte mit jeweils unterschiedlichen Stakeholdern bearbeiten? Für Cubert kein Problem!
Der Anforderungskatalog des Stakeholders kann auf einen Hut übertragen werden. Sobald Cubert diesen Hut aufsetzt hat er per NFC-Technologie Zugriff auf alle Informationen, die für das Projekt relevant sind. So kann dieser KI-Prototyp nicht nur Teil eines Projekts sondern beliebig vielen werden. Der Wechsel zwischen den Stakeholdern ist ebenfalls ohne große Mühe verbunden und ist binnen Sekunden möglich.
Setze Cubert den Zylinder, die Cap oder die Krone auf und er wird zu der Stadtplanerin Sybille, dem Startup-CEO Markus oder dem THA Professor Bob.