Tigerherz ist ein Kinder- und Jugendangebot der Psychosozialen Krebsberatung der Uniklinik Freiburg. Das Team unterstützt Familien in der Situation, dass ein Elternteil an Krebs erkrankt ist, indem es in dieser veränderten Lebenssituation die Eltern beratend begleitet und auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingeht.
Eltern mit einer Krebserkrankung haben oft Schwierigkeiten, ihren Kindern die Diagnose mitzuteilen. Lonis Weltraumreise wurde entwickelt, um in dieser herausfordernden Situation Unterstützung zu bieten. Über die Webseite können Familien gemeinsam mit der Hauptfigur Loni eine personalisierte intergalaktische Reise antreten. Dabei lernen sie auf verschiedenen Planeten mehr über die Krebserkrankung und die Therapie des betroffenen Elternteils. Interaktive Elemente in der Geschichte vermitteln die Informationen kindgerecht und spannend.
Die Anwendung konzentriert sich auf die Hauptfigur Loni, die gemeinsam mit ihrem erkrankten Elternteil eine Reise unternimmt. Sie erfährt, was Krebs ist und wie er behandelt wird. Die Handlung führt Loni zu verschiedenen Planeten, auf denen unterschiedliche Therapieformen für Kinder anschaulich erläutert werden. Der Weltraum dient als metaphorischer Rahmen, um die emotionale Reise kindgerecht zu gestalten.
Jeder Therapieplanet zeichnet sich durch eine individuelle Landschaft mit unterschiedlicher Farbgebung aus. Die Eigenschaften der Planeten sind von den jeweiligen Therapieformen inspiriert.
In der Gestaltung wird intensiv mit Vorder-, Mittel- und Hintergrund gearbeitet. Die verschiedenen Ebenen bewegen sich beim Scrollen unterschiedlich schnell. Der Parallax-Effekt läst die Geschichte dynamisch wirken.
Kleine Animationen, wie etwa die Bewegung von Gliedmaßen und das Blinzeln der Augen, verleihen den Charakteren Lebendigkeit.
Die Wissensvermittlung erfolgt auf kindgerechte Weise mit Illustrationen und Animationen. Nach einer Erklärung werden die Inhalte durch jeweils ein spielerisches und interaktives Element veranschaulicht. Diese werden im Weißraum präsentiert, um den Fokus eindeutig auf die Vermittlung zu legen und gleichzeitig eine klare Abgrenzung zur fiktiven Geschichte zu schaffen.
Anders als in lineare Erzählungen haben Kinder die Möglichkeit, die Reihenfolge der Therapien eigenständig zu bestimmen und dadurch aktiv den Verlauf der Geschichte zu beeinflussen.
Es ist möglich, die Geschichte an die individuelle Realität jeder Familie anzupassen. Eltern können das Geschlecht und die Therapieformen der erkrankten Person vor Beginn der Geschichte einstellen. Die Situation des Hauptcharakters Loni spiegelt dabei die Realität des Kindes wider, was einen besonders leichten Transfer zur tatsächlichen Situation ermöglicht.
Die technische Umsetzung unseres Projekts erfolgt in Form einer Webanwendung (Webapp) speziell für Tablets, die mit React entwickelt wurde. Mit Pixi.js, einer leistungsstarken JavaScript-Bibliothek für 2D-Grafiken und Animationen, wurden die interaktiven Elemente eingebunden. Die Animationen wurden als Lottiefiles exportiert und in die Webseite eingepflegt.